Ateliergeflüster mit Frank Schulze
mit Künstler Frank Schulze
eigenArt Becker ist zu Besuch bei Frank Schulze in Mannheim
Herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag von „Ateliergeflüster“! Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Als leidenschaftliche Künstlerin schaue ich mir gerne Kunstwerke von anderen hervorragenden Künstlerinnen und Künstlern an und genieße die faszinierenden Einblicke in das Schaffen und die Geschichten, die darüber erzählt werden. Bei Frank Schulze hat mich seine Art Kunst zu kreieren in besonderem Maße fasziniert. Sehr wahrscheinlich werde ich selbst auch schon bald einen echten Schulze bei an den eigenen vier Wänden hängen haben, um meinem Nest eine besondere Note zu verleihen.
Mein Besuch bei Frank war sehr herzlich und ich kann mir gut vorstellen, gemeinsam mit ihm auch Ausstellungen auszurichten. Ich fand unseren Austausch enorm inspirierend und werde den ein und anderen Tipp demnächst gerne bald auch einmal selbst bei meinen Werken ausprobieren. Ich bin schon gespannt, wie es funktionieren wird. Seine wertschätzende und ruhige Art machte meinen Ausflug nach Wallstadt zu etwas ganz Besonderem.
Komm doch einfach mit auf meine kleine Entdeckungstour und lass dich bei meinem neuesten „Ateliergeflüster“ von seinen faszinierenden Geschichten und Kunstwerken verzaubern!
Mein Besuch in der Nachbarschaft und das Ateliergeflüster
Wie bereits erwähnt, musste ich mich gar nicht weit wegbewegen, um Frank Schulze näher kennenzulernen. Keine 5 Minuten mit dem Auto oder kaum 10 Minuten mit dem Rad entfernt
von meiner Haustür durfte ich in seiner Kreativwerkstatt frische Atelierluft schnuppern.
Genau wie ich hat Frank sein kleines Studio bei sich zuhause eingerichtet, träumt aber auch
immer mal wieder von einem geräumigeren Atelier, in dem er sich im größeren Maßstab kreativ „austoben“ kann. Und ähnlich, wie bei mir hat auch in seiner Kreativschmiede das Chaos durchaus System: „Hier herrscht keine Unordnung. Hier liegen nur überall Ideen herum.“ schmunzelt er. Materialsammlungen, ältere Arbeiten, aber auch Skizzen und Fragmente für neue Projekte. Einiges ist angefangen, kann aber noch nicht fertig gestellt werden oder wartet darauf in originellen Collagen neue Verbindungen einzugehen und den letzten Schliff zu erhalten. Im ganzen Haus sind seine Kunstwerke verteilt. Liebevoll arrangiert und dadurch in besonderes Licht gerückt. Die Ideen- und Bildervielfalt von Frank ist enorm – kein Wunder, dass Vieles davon inzwischen auch bei Ausstellungen in Cafés oder anderen Ladenlokalen in der Region seinen Platz gefunden hat.
Die kreative Bandbreite von Frank Schulze kennt keine Grenzen. Angefangen bei Gemälden in Acryl, über verschiedene Drucktechniken und Collagen, bis hin zu Skulpturen, Fotografie und LandArt. Die Werke der besonderen Art, die mir den Atem geraubt haben, sind aus angeschwemmtem Treibgut entstanden. Nein, nicht was Ihr jetzt wahrscheinlich denken würdet – Container, die von einem Frachtschiff fielen und tausende von Play-Stations beinhalten. Das Strandgut, das Frank findet und verarbeitet, ist häufig einfach das, was wir selbst achtlos in der Natur zurücklassen. Plastikmüll, Zigarettenkippen, Netze und Spielzeug. Ebenso finden alte Bananenkisten, Bäckertüten oder Materialien aus der Natur wie Schilfrohr, Rinde, Flechten oder Piniennadeln, ja sogar Pilze ihren Platz in Franks Bildern. Er verwertet beinahe alles, was er findet.
Hier ein paar Eindrücke, was Frank Neues erschuf:






Er sagte mir, dass er in den Ferien zumindest immer eine Flasche Holzleim dabei hat,
um auch dann Kunst zu erschaffen, wenn im Gepäck mal kein Platz mehr für Farben,
Pinsel, Papier und Leinwand ist. Manches davon muss er anschließend sogar am Urlaubsort zurücklassen, da es entweder so fragil ist, dass es die Rückreise nicht überleben würde – oder so groß, dass es in keinen Koffer passt.
Aber Frank wäre nicht Frank, hätte er nicht auch für diese Herausforderung eine originelle Lösung parat. Er fotografiert seine Kunstwerke einfach ab, dokumentiert Ihren Verfall im Zeitverlauf bei unterschiedlicher Witterung und wechselndem Licht und macht somit auch die Fotografien zu einem neuen Meisterwerk.
Frank findet die Zutaten für seine Arbeiten im Urlaub am Mittelmeer, an der Atlantikküste oder an der Nord- und Ostsee. Ich stelle mir gerade vor, wie er seine Nase immer am Boden hat, um neue Spuren und Materialien zu erschnuppern. Zu jedem seiner Bilder erzählt er wunderschöne Geschichten. Ihm zuzuhören machte mich einerseits ein wenig traurig, wegen der schlimmen Umweltverschmutzung durch unsere maßlose Überflussgesellschaft. Zum anderen war ich hoch erfreut, dass aus unachtsam weggeworfenen Gegenständen, wieder so etwas Schönes und Wertvolles entstehen kann.
Hier ein paar Eindrücke, was Frank Neues erschuf:

eine Collage mit dem Titel „Après l’enfer“ (Nach dem Inferno), Rinde und Nadeln von Pinien, Asche, Teepapier, Kreide, Alu, Acryl auf Karton, 50 x 60 cm: thematische Anspielung auf die schweren Waldbrände an der Atlantikküste nahe Bordeaux

Titel „(fu)mare tirreno„, eine Collage mit weggeworfene Zigarettenstummel vom Stand, eingesammelt am Ufer des Tyrrhenischen Meeres, weiter verarbeitet auf Palmblatt und Bäckertüte, 50 x 50 cm

„World of Plastic“ Fotoserie und kleine Collagen aus am Strand angeschwemmten Plastikabfällen (bunt verwaschene Tubendeckel, Strohhalme, Bürsten, Kämme, Q-Tipps etc als Zeugen von Umweltzerstörung durch Überfluss und Wegwerfgesellschaft)

„Code of Nature“ ist eine Collage mit Acryl, Rinde, Marmormehl, Asche, Einkaufstüte, Teepapier auf Pappe 70 x 50 cm: abstrahierte Barcodes und Einkaufstüte in Schiffsform als Hinweise auf überbordendes Konsumverhalten und die nahende Katastrophe
Weitere Collagen aus angeschwemmten Brettern, Flechten, Obstnetzen, verrosteten Eisenstücken, Blockbohlen mit Laub unter Wachs finden sich auch auf Franks Website unter https://www.frankschulze.art/objects
Franks Ausstellungen
Frank Schulze stellt seine Werke auch aus. Aktuell könnt Ihr seine Ausstellung
„LAND UND LEUTE“ im Café Susa in Mannheim/ Wallstadt ansehen.




Wer gerne mehr über Frank und diese Ausstellung erfahren möchte, kann gerne auch
im Artikel des Manneimer Morgen nachlesen, der hier auch auf seiner Website verlinkt ist:
Artikel Mannheimer Morgen „Ausstellung Land und Leute“.
Eine zweite interessante Ausstellung mit dem Titel „FEUER UND EIS“ ist noch bis Ende Mai
bei Juwelier Wöhler in den Mannheimer Quadraten in der Kunststraße zu bewundern.
Alle seine Kunstwerke sind käuflich zu erwerben.
Schau doch mal einfach auf seiner Website vorbei!
Oder ganz aktuell auch auf Insta unter https://www.instagram.com/frankschulze.art